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Warum sollte ich meine SSD oder Festplatte defragmentieren? Ist das noch sinnvoll?

Grundsätzlich gilt: Windows versucht jede Anforderung möglichst schnell auszuführen. So auch beispielsweise das Speichern von Dateien. Soll also eine Datei auf der Festplatte gespeichert werden, speichert das System die Datei also an den ersten freien Platz, den es auf der Festplatte findet. Beispielsweise an einen Ort, an dem zuvor eine andere Datei gelöscht wurde. Ist der freigewordene Platz nun nicht groß genug für die Datei wird die Datei – vereinfacht gesagt – „aufgeteilt“.

Grafisch könnte man sich das – stark vereinfacht – folgendermaßen vorstellen:

Fragmentierte Festplatte: So funktioniert Defragmentierung

Performance verbessern

Die Dateien werden also an verschiedenen Orten der Festplatte gespeichert. Das Problem daran: Beim Öffnen einer fragmentierten Datei muss der Rechner die verschiedenen Teile zuerst suchen, zusammensetzen und dann als Ganzes lesen. In einem gewissen Rahmen ist das für den PC problemfrei möglich. Bei größeren Dateien oder mehreren gleichzeitigen Vorgängen kann es allerdings zu – mehr oder weniger starken – Verzögerungen kommen.

Dateisystem aufräumen

Doch nicht nur die Performance ist ein wichtiger Punkt, wenn man sich fragt, ob Defragmentierung wichtig ist: Es geht nicht (mehr) darum, die Anordnung der Dateien auf einem Festplattenlaufwerk „besser“ anzuordnen, um mehr Performance durch mehr sequentielle Zugriffe zu erhalten. Es geht darum, das Dateisystem (bei Windows vornehmlich NTFS) zu entschlacken bzw. aufzuräumen. Mehr Fragmente in einer Datei bedeuten auch mehr Dateisystemoperationen, die ebenfalls Performance kosten. Viel wichtiger ist jedoch, dass NTFS nur eine bestimmte Menge Fragmente pro Datei behandeln kann. Es ist also wichtig, dass das Dateisystem (!) defragmentiert wird.

Wie funktioniert die Defragmentierung?

Die Defragmentierung kann man sich bildlich so vorstellen, dass viele verstreute Blätter einer Akte zusammengesucht und wieder in die Akte eingeordnet werden. Eine Defragmentierung stellt also eine geordnete Aufräumaktion dar.
Tatsächlich ist es so, dass bei diesem Vorgang verstreut abgespeicherte Daten, die eigentlich zusammengehören, gesammelt und wieder zusammengeführt werden. Muss das System auf eine Datei oder ein Programm zugreifen, befindet sich die dafür benötigten Daten nun gesammelt an einem Speicherplatz.
Das sorgt dafür, dass der Rechner Daten schneller lesen und umsetzen kann, ergo die Programme flüssiger laufen.

Defragmentieren vs. Optimieren

Defragmentieren und optimieren ist nicht dasselbe: Zu Zeiten von Windows 7 verschob defrag tatsächlich Datenblöcke auf dem Festplattenlaufwerk, um die Anordnung der Dateien zu verbessern. Diese Funktionsweise stammt jedoch aus der Ära der rotierenden Festplatten, weshalb SSDs folgerichtig von diesem Prozedere ausgeschlossen werden.

Unter Windows 10 gibt es die Möglichkeit, Laufwerke zu optimieren.
Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nach klassischem Schema defragmentiert, sprich Blöcke hin und her geschoben werden. Man ist sich diesem Umstand bewusst, sprich, es wird nicht eine SSD zu Tode defragmentiert.
Bei Windows 10 wird Wert auf „sinnvolle Defragmentierung“ gelegt – also nicht mehr „wild sortiert“, sondern schlicht das NFTS gepflegt.

Kann ich keine SSDs mehr fragmentieren?

SSDs werden unter Windows nicht automatisch defragmentiert. Nichtsdestotrotz benötigt auch das Dateisystem auf einer SSD (es ist immer noch NTFS) ein wenig Pflege, und genau die wird von „Laufwerke optimieren“ übernommen.
Da die Pflege des Dateisystems überdies auch wichtig ist, und es keine Rolle spielt, ob es sich um eine HDD oder SSD handelt, werden SSDs von der Optimierung – folgerichtig – auch nicht ausgeschlossen.

Wie kann ich unter Windows 10 defragmentieren? Eine schrittweise Anleitung

Schritt 1: Backup erstellen

Sichern Sie unbedingt Ihre Daten vor jeder Defragmentierung auf einer externen Festplatte – die Sie nicht defragmentieren möchten. Sollte der Vorgang fehlschlagen, gehen Ihnen so wichtige Dateien nicht verloren.

Schritt 2: Kostenloses Windows 10 Defragmentierungsprogramm bzw. App öffnen

Geben Sie in der Suchleiste “defrag” ein. Ihnen wird die Windows 10 App “Laufwerke defragmentieren und optimieren” angezeigt. Öffnen Sie diese.

Schritt 3: Gewünschte Laufwerke wählen

Wählen Sie nun das gewünschte Laufwerk aus. Sie können auch mehrere Laufwerke auswählen. Halten Sie dazu die Taste Strg gedrückt und klicken Sie auf die Laufwerke.
Diese können nun entweder nur analysiert oder defragmentiert werden. Klicken Sie für letzteres auf “Optimieren”.

Wie lange dauert es unter Windows 10 zu defragmentieren?

Wie lange die Defragmentierung dauert, hängt stark von der Festplattengröße und belegtem Speicherplatz ab.
Der Vorgang kann wenige Minuten bis mehrere Stunden dauern. Also keine Sorge, wenn der PC eine Weile braucht.

Defragmentiert Windows 10 automatisch?

Tatsächlich ist bereits seit Windows 8 nicht mehr zwingend nötig, die Festplatte manuell zu defragmentieren. Auch Windows 10 nimmt diese Optimierungsmaßnahme automatisch – standardmäßig wöchentlich – vor.

Kann ich das automatische Defragmentieren abschalten?

Dazu eine Warnung: Wer das automatische Optimieren von Laufwerken pauschal abschaltet, läuft Gefahr, dass die maximale Menge der Dateifragmente im Dateisystem überschritten wird. Hier kann Datenverlust drohen (und zwar bei intaktem Laufwerk!).

Natürlich können Sie in der Windows 10 App die Häufigkeit in den Einstellungen anpassen. Öffnen Sie dazu die App und klicken Sie unter “Geplante Optimierung” auf “Einstellungen ändern”. Unsere Empfehlung: Stellen Sie die Häufigkeit nicht zu niedrig ein.

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Frank Bollen
Über den Verfasser

Frank Bollen
Leitung Marketing bei EXTRA Computer GmbH

Frank Bollen, Leiter der Marketingabteilung, verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich Business IT und Industrie IT. Mit einem einzigartigen Mix aus kreativem Marketinggeschick und technischem Verständnis prägt er die strategische Ausrichtung seines Teams. Bollens Leidenschaft an innovativen Lösungen zeigt sich nicht nur in seiner beruflichen Laufbahn, sondern auch in seinen Beiträgen und Veröffentlichungen wider.